Slawenzeit ca. 600 bis ca.1200 u.Z.
Wie kamen die Slawen nach Ostmitteleuropa?
Slawische Siedlungsgebiete
Durch den Hunneneinfall nach Ostmitteleuropa im 4.Jahrhundert kam es zu einer Wanderbewegung germanischer Stämme, die wir als Völkerwanderung kennen. Das löste auch eine Fluchtbewegung anderer Völker in diesem Raum aus. In der Mitte des 5. Jahrhunderts hatten fast alle Germanen Vorpommern verlassen. Sie zogen in wärmere Gebiete.
Vom 6. bis zum 7. Jahrhundert zogen Westslawen und Ukranen in die zum Teil verwaiste Region. Neben den Ukranen, die zum Stamm der Wenden gehörten, siedelten in der Region auch die Wilzen.
Die Slawen errichteten im Zuge ihrer Siedlung vielerorts so genannte Burgwälle als zentrale Örtlichkeiten. Dabei wurden Ringwälle oder große Höhenburgen mit Holz-Erde-Mauern errichtet. Die Burgwälle stellten die Machtzentren dar. An vielen Orten in Vorpommern haben die Slawen ihre Spuren hinterlassen – aber auch in unserer Sprache.
So verweist die Bezeichnung „Pommern“ auf die slawischer Herkunft, es bedeutet „po more“ das heißt „am Meer“.
Ab dem 10. Jahrhundert gerieten die Slawen ins Visier feudaler christlicher Mächte. Auf ihr Land hatten es gleichzeitig die deutschen Landesfürsten, die Dänen und die polnischen Piasten abgesehen. Mit der Zerstörung der Jaromarsburg auf Arkona in Jahre 1168 wurde das geistige Zentrum der Ranen zerstört. Mit dieser Niederlage wurde der Untergang der Slawen besiegelt.
In der anschließenden deutschen Besiedlung assimilierte sich die überlebende slawische Bevölkerung.
Beispiele aus der Region der VDS:
Burgwall Gützkow ist ein ein slawisch- frühdeutscher Burgberg (heute Schlossberg).
Wrangelsburg, Slawischer Burgwall
Reste eines großen Burgwalls befinden sich in der Nähe von Wrangelsburg. Die Anlage besteht aus einer weiträumigen Vorburg mit einem niedrigen Wall, an die sich im Nordwesten eine Haupt- oder Fliehburg anschließt. Diese ist durch einen kreisförmigen hohen Ringwall gesichert. Zur Vorburg hin ist dem Ringwall ein zweiter Wall vorgelagert. Noch heute sind der Ringwall und der vorgelagerte Wall bis zu 5 Meter hoch und ebenso breit. Dazwischen liegt ein tiefer Wallgraben. Die gesamte Anlage hat eine Größe von ca. 3 ha. Bei archäologischen Ausgrabungen fand man in der Vorburg Siedlungsreste wie Herdstellen und Keramikscherben aus slawischer Zeit. Die Doppelburganlage ist mit sehr alten Buchen bewachsen.