Über Jahrhunderte war das Peenetal überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Auch der Fischfang in der fischartenreichen Peene verdient Erwähnung. Nach ursprünglich bäuerlicher Produktion wurden mit der Entwicklung der Gutswirtschaft in Form von Großgrundbesitz und gutsherrschaftlicher Eigenwirtschaften im 16. Jahrhundert die Existenzmittel in der Regel auf dem Gut produziert, neben Feld- und Wiesenwirtschaft, Rinder- und Schafhaltung wurden auch Pferdezucht, Taubenzucht und Bienenhaltung betrieben. Die Gutsarbeiter - Kätner – waren meist Bauern ohne eigenes Land, d.h. Landarbeiter, nur im Besitz eines zumeist kleinen Hauses - dem Katen. Im Hausgarten wurden in Ergänzung zum Deputat Nahrungsmittel erzeugt, Kleintiere und eventuell eine Ziege, ein Schwein und Schafe lieferten Milch und Fleisch.
Kultur und Genuss teilten sich somit standesgemäß in herrschaftlich und bäuerlich. Heute stehen die baulichen Zeugen der Vergangenheit den Gästen zur Verfügung. Entdecken Sie die Welt der Schlösser, Parks und Gärten!
Haben Sie schon einmal davon geträumt, in einem Schloss zu schlafen? Begeben Sie sich auf die Spuren der namhaften Landschaftsgärtner der Güter, lustwandeln Sie in den herrlichen Parks und Gärten und kosten Sie die leckeren Produkte der „Gutsküchen“. Hier in Vorpommern, im Peenetal ist das möglich.
Vom "5 Sterne“-Hotel bis zur Ferienwohnung im Gutshaus reicht das Spektrum der touristisch genutzten Schlösser, Guts- und Herrenhäuser.
Bei genauerer Suche findet sich auch ein Gericht aus der Küche der pommerschen kleinen Leute, wie pommersche Ente bzw.Gans, Rübenmus und Schwarzsauer sowie der Tollatsch.
Bei Wikipedia finden Sie folgende Speisekarte:
• Birnen, Bohnen und Speck
• Schwarzsauer
• Gänsespickbrust
• Gänseflomen (Brotaufstrich )
• Fliederbeersuppe
• Pommersche Tollatschen
Guten Appetit!
Regionalkultur
Wie der Name es schon sagt sind kulturelle Vorgänge raumgebunden. Sie vollziehen sich in einem typisch gestalteten Naturraum im Sinne der „Kulturlandschaft“. Die Anpassung des Menschen an natürliche Gegebenheiten und auch das Anpassen des menschlichen Lebensraumes an menschliche Bedürfnisse schließt auch eine Betrachtung der materiell-technischen Basis sowie deren Produkte ein. Kultur wirkte und wirkt als Entwicklungsfaktor für alle Räume, begonnen bei der Familie und kleinen Betrieben, über die Gemeinden, das Land bis hin zum Staat. Im Heimatraum ist das individuelle Engagement oft eine wichtige Einflussgröße auf Entwicklungsprozesse. „Durch Rückkoppelungseffekte soziokultureller Art entwickeln sich Dörfer, Städte, Natur- und Wirtschaftsräume sowie Verwaltungsräume und damit ganze Regionen weiter“ (Vgl. H. PACHNER).
Die Vorpommersche Dorfstrasse, als Synonym für die Regionalkultur im Peenetal, stellt den Versuch dar, die Schönheit der Natur des Peenetals mit Geschichte und Gegenwart zu einem touristischen Angebot zu verbindenden. Auf engstem Raum finden sich repräsentative Zeugnisse des Wirkens unsere Vorfahren, frühzeitliche Bodendenkmale, Zeugnisse der Christianisierung, der Wikingerzeit, der Schwedenzeit und nicht zu letzt die Herausstellung des kulturellen Erbes aus der Zeit der Gutswirtschaft bieten dem historisch interessierten Gast spannende Unterhaltung.
Traditionen entstehen bzw. entstehen wieder, da der Bezug zu Pommern wieder hergestellt werden konnte. Die Erinnerung an historische Persönlichkeiten und deren Lebenswerk ist frei von ideologischer Bevormundung. Kleine Produzenten versuchen sich in der Produktion regionaler Produkte, regional bekannte Künstler und Kunsthandwerker müssen sich im erschlagenden Überangebot der Marktwirtschaft Nischen erobern um überleben und ihre Kunst hervorbringen zu können. Auch die Herausbildung einer touristischen Regionalkultur, in einem vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Raum mit lückenhafter technischer Infrastruktur stellt für die Vorpommersche Dorfstrasse eine große Herausforderung dar.